Max Bruch war oft unglücklich über sein erstes Violinkonzert, dieses ‹One-Hit-Wonder›, auf dessen Riesenerfolg der Komponist zeitlebens immer wieder reduziert wurde.
Wie auch immer, Bruchs g-Moll-Konzert ist ein Geniestreich, dessen berückend schönes Adagio und virtuoses Finale bis heute unwiderstehliche Sogwirkung entfalten, jedenfalls dann, wenn der Solopart hochkarätig besetzt ist. So wie hier: Seit 2004 ist Alexis Vincent Erster Konzertmeister des BSO. In den vergangenen Spielzeiten hat er viele fulminante Solo-Auftritte gefeiert und sich dabei als ein ausserordentlich vielseitiger Interpret erwiesen. Gleichzeitig ist dieser Konzertabend eine Begegnung mit dem estnischen Komponisten Jüri Reinvere, dessen Musik auf faszinierende Art zwischen experimenteller und romantisch-impressionistischer Klangsprache changiert. Kristiina Poska spürt mit ihrem Bern-Debüt der metaphysischen Botschaft ihres Landsmannes nach und wendet sich abschliessend Strauss’ Heldenleben zu, dieser bestens gelaunten, vor Kraft strotzenden Partitur, in der das Orchester alle Register ziehen kann.
Konzertprogramm
Jüri Reinvere *1971
«Und müde vom Glück, fingen sie an zu tanzen» für grosses Orchester (2018) (23′)
Max Bruch 1838 – 1920
Violinkonzert g-Moll op. 26 (1865 – 67) (26′)
Richard Strauss 1864 – 1949
Ein Heldenleben. Symphonische Dichtung op. 40 (1897/98) (50′)
Orchester: Berner Symphonieorchester
Dirigentin: Kristiina Poska
Violine: Alexis Vincent
Konzerteinführung
Dr. Michael Matter
DO, 22. April2021, 18:30
FR, 23. April2021, 18:30
Casino Bern, Salon Bernois
DO, 22. APR 2021, 19:30: Mit Lauschen & Geniessen